Die Entwicklung des Feuerwehrwesens

 

 

 GEBT ACHT AUFS FEUER UND AUFS LIACHT,

 DASS HEUT NACHT KA UNGLÜCK GSCHIACHT.

 

 

In Dorfgesetzbüchern aus dem 17. Jahrhundert wurden für Ortschaften des Bezirkes Bruck an der Leitha Feuerlöschordnungen erlassen. Heu und Stroh durfte nur mehr an sicheren Plätzen gelagert werden. Rauchfänge wurden einer Feuerbeschau unterzogen. In jedem Haus mussten Eimer, Feuerpatschen, eine Leiter und ein langer Feuerhaken zur Bekämpfung eines Schadenfeuers aufbewahrt werden.

 

Heute regeln die modernen Vorschriften des Feuerpolizeigesetzes, die Bauordnung und die örtlichen Gefahrenpolizeiverordnungen die Maßnahmen der Brandverhütung.

 

Die Bürgermeister werden hier in ihren wichtigen Tätigkeiten von Fachleuten aus dem Bau- und Rauchfangkehrergewerbe und von erfahrenen Feuerwehrmännern tatkräftig unterstützt.

 

Bei Bränden in früheren Zeiten waren alle Dorfbewohner verpflichtet, das Feuer zu löschen und die Habe aus den gefährdeten Häusern zu retten.

 

Im Jahre 1782 wurde aufgrund einer Feuerlöschordnung von der Niederösterreichischen Landesregierung die Weisung erteilt, dass in allen Märkten mit mehr als 50 Häusern eine Brandwehr errichtet werden muss. 1784 erhielten die vier zur Herrschaft Scharfeneck zugehörigen Märkte Sommerein, Mannersdorf, Hof und Au neue Feuerspritzen und andere Löschgeräte.

 

 Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden aus den Brandwehren straff organisierte Feuerwehren.

 

Heute schützen in Niederösterreich 1.642 freiwillige und 90 Betriebsfeuerwehren mit insgesamt 97.000 Mann Leben und Gesundheit, Hab und Gut ihrer Mitmenschen. Ihr Aufgabenbereich hat sich wesentlich erweitert. Technische Einsätze bei Unglücksfällen aller Art, vor allem im Straßenverkehr, Verhinderung von Umweltgefahren, bei Austritten von Chemiestoffen und Hilfeleistungen bei allen Katastrophenfällen füllen heute die täglichen Einsatzberichte.

 

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Au am Leithaberge

 

  1. Am 19. Mai des Jahres hat die K.k.Nö. Statthalterei (Vorgänger der NÖ Landesregierung) die Bildung des Vereines „Freiwillige Feuerwehr Au am Leithaberge“ nicht untersagt und dessen Statuten gebilligt. Damit war die Gründung der FF Au/Lbg. vollzogen.

 

Namentlich sind die Gründungsmitglieder heute nicht mehr alle bekannt (die Unterlagen wurden bei einem Brand in Wr. Neustadt vernichtet). Mit Sicherheit beteiligt waren jedoch der damalige Bürgermeister Phillip Ziegler, sowie die Gemeinderäte Johann Jagoditsch, Martin Püreschitz, Andreas Metz, Johann Slatner und Johann Zwileditsch.

 

Die erste Ernennung des Vereines erfolgte in den „Mitteilungen des NÖ Landesfeuerwehrverbandes“, Nr. 8 aus 1887.

 

1890 Erster Auftritt unserer Feuerwehr beim 10. Bezirksverbandstag.  Der FF Au/Lbg. standen damals zur Brandbekämpfung nur technisch einfache Handspritzen, Feuerpatschen und Feuerhaken zur Verfügung. Trotzdem hat sie sich bei den ersten großen Einsätzen bestens bewährt, besonders bei der Hilfeleistung anlässlich eines Großfeuers im Seibersdorfer Maierhof 1903.

 

1903 Ausbau der Organisation – in einer Aufzeichnung heißt es: „Au am Leithaberge, Bezirk Mödling (NÖ). Unsere Feuerwehr hielt die 17. Generalversammlung ab, bei welcher neue Funktionäre gewählt wurden. Nachdem der Wahlakt beendet war, wurde auf seine Majestät, den Kaiser, ein dreimaliges „Gut Heil!“ ausgebracht.

 

1907 - 31. Bezirksfeuerwehrtag des Bezirksfeuerwehrverbandes Ebreichsdorf in Au am Leithaberge. Dazu folgende Mitteilungen: „Die hiesige Feuerwehr feiert am 21. September ihren 21jährigen Bestand. An der Spitze steht der Hauptmann Johann Eichenseder, der mit seinen 82 Lebensjahren zu den wohl ältesten niederösterreichischen Feuerwehrkameraden zählt.“

 

 

1911 Beim Bezirksverbandstag in Reisenberg werden Johann Eichenseder, Johann Dubkowitsch und Matthias Markowitsch mit der Kaiserehrenmedaille ausgezeichnet.  Zu dieser Zeit besaß unsere Feuerwehr eine „Handdruckfeuerlöschspritze“.

 

1921 Neben dem alten Zollhaus wurde von der Gemeinde unter Bürgermeister Georg Metz ein Gerätehaus gebaut.

 

1926 Ankauf einer Motorspritze

 

1927 Bau der Ortswasserleitung mit Hydranten – die Feuerwehr hatte dadurch die Möglichkeit, das Wasser an mehreren Stellen aus dieser zu entnehmen.

 

1938- In den Wirren des Zweiten Weltkrieges waren zahlreiche Kameraden bei der

 

1945 deutschen Wehrmacht eingerückt, daher war die Mannschaft der FF Au/Lbg. sehr dezimiert, es konnte nur ein provisorischer Feuerwehrbetrieb aufrechterhalten werden. In dieser Zeit erhielt die Feuerwehr ihre erste Tragkraftspritze. Diese besitzen wir heute noch!

 

1959 Unsere Wehr konnte ihre erste Wettkampfgruppe zu den Bezirkswettkämpfen in Sommerein entsenden.

 

1960 Am 8. Mai des Jahres fand zum ersten Mal in Au am Leithaberge die Bezirksflorianifeier statt.

 

1961 Am alten Feuerwehrhaus wurde eine Alarmsirene montiert.

Im September des Jahres fanden in Au/Lbg. auch die Bezirkswettkämpfe statt.

 

1964 Ankauf einer neueren Tragkraftspritze mit VW-Motor und dazu passendem Tragkraftspritzenanhänger.

 

1967 Die neue Tragkraftspritze und unser erstes Feuerwehrauto wurden unter Bürgermeister Walter Kusolitsch und Kommandant Johann Skall im Rahmen einer würdigen Feier gesegnet.

 

1977 Am 12. Juli des Jahres wurde unter Bürgermeister Josef Jandrinitsch sen. und Kommandant Johann Skall ein Tanklöschfahrzeug mit 2000l Wasserinhalt und Hochdruckpumpe angeschafft und von Pfarrer Friedrich Oppel gesegnet. Patin war Maria Jandrinitsch.

An diesem Tag fanden in Au/Lbg. auch die Abschnittsfeuerwehrwettkämpfe statt.

 

1979 Spatenstich zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses, welches ein Jahr später durch Pfarrer Friedrich Oppel gesegnet wurde. Kommandant Johann Skall wurde bei dieser Gelegenheit für 25jährige Tätigkeit als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Au/Lbg. durch Landesbranddirektor Sepp Kast mit dem Verdienstkreuz des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes III. Klasse ausgezeichnet.

 

1984 Ankauf und Segnung eines Kleinlöschfahrzeuges

 

1987 Anschaffung eines hydraulischen Bergegerätes – dieses wurde durch die Häufung der technischen Einsätze notwendig.

 

1988 Durch die Abwasserkanalarbeiten im Jubiläumsjahr fand die 100-Jahr-Feier unter Kommandant Johann Weigl erst ein Jahr später statt (Gründung: 19. Mai 1887!). Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch die neu erbaute Florianikapelle durch Pfarrer Friedrich Oppel gesegnet und das Feuerwehrhaus mit einer neuen Fassade verschönert.

 

1998 Im Oktober des Jahres wurde von Kommandant Ernst Berthold und Verwalter Felix Kubicek die Jugendfeuerwehr Au/Lbg. gegründet. Verwaltungsmeister Adolf Böhm von der FF Mannersdorf, der maßgeblich an der Gründung beteiligt war, führte die Feuerwehrjugend im ersten Jahr.

 

1999 Durch die rege Aktivität der Jugend wurde ein zusätzliches Transportfahrzeug notwendig. Dieser VW-Bus wurde von der FF Mannersdorf gekauft und diente uns als erstes Kommandofahrzeug.

 

2001 Kommandant Ernst Berthold wurde zum Unterabschnittskommandanten des Unterabschnittes I (Au, Hof, Mannersdorf, Lafarge Perlmoser) gewählt.

 Im selben Jahr erhielt die FF Au/Lbg. ein Rüstlöschfahrzeug (RLFA 2000), welches durch FKUR Josef Beckers gesegnet wurde. Patin war Elisabeth Jandrinitsch.

 

2005 Ankauf eines Abschleppwagens.

 

2007 Die FF Schwechat-Rannersdorf schenkte unserer Feuerwehr ein Kleinlöschfahrzeug. Dieses war nicht wesentlich jünger als unser voriges KLF, jedoch in einem viel besseren Allgemeinzustand und noch dazu mit einer TS 12 ausgerüstet.

 

2008 Durch Eigenmittel der FF Au/Lbg. konnte unter Kommandant Ernst Berthold ein Mannschafts-Transportfahrzeug angekauft werden.

 

2009 Die bereits äußerst notwendigen Sanierungsarbeiten in der Küche und in den WCs des Feuerwehrhauses wurden durchgeführt.

 Im Bereich Nachrichtendienst wurden die digitalen Funkgeräte eingeführt.

 Beim Maibaumaufstellen fand zum ersten Mal das Krenfleischessen statt. Ebenfalls wurden in diesem Jahr die Abschnittsfeuerwehrwettkämpfe in Au/Lbg. durchgeführt.

 

2011 Bei der Jahreshauptversammlung im Jänner wurde Günther Jandrinitsch zum neuen Kommandanten und Josef Kusolitsch zum neuen Kdt. Stellvertreter gewählt.

An den Toren des Feuerwehrhauses wurden elektronische Türöffner installiert – bei Alarmierung durch die Sirene öffnet die Türe automatisch. Ebenfalls wurden neue Einsatzuniformen angeschafft.

Zu Pfingsten wurden die Bezirksfeuerwehrwettkämpfe in Au/Lbg. ausgetragen.

 

2018 nachdem Günther Jandrinitsch aus privaten Gründen zurückgetreten ist wurden Martin Holzer zum Kommandanten und Philipp Schindler zum Kdt. Stellvertreter gewählt. 

Es wurde  ein Versorgungsfahrzeug (VF) der Type Iveco gekauft.

 

2020 neuer Leiter des Verwaltundsdienstes ist Gerhard Steinlechner, welcher zuvor bereits jahrelang als Verwalungsmeister tätig war. Die Aufgabe des Verwaltungsmeister übernimmt Andreas Fekete